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2022-09-03 07:54:27 By : Mr. John Ren

Kassel/Heidekreis – Baumarkt-Mitarbeiter Uwe Cechowitz (50) ist einer der ehrlichsten Deutschen!

Ende Februar fand der Kasseler Oldtimer-Liebhaber in seinem 31 Jahre alten Renault 5 einen Briefumschlag - darin 5000 Euro Bargeld und ein mit 17 000 Euro gefülltes Sparbuch. Statt das Geld zu behalten, brachte er es zur Polizei.

Da wollte Uwe Cechowitz (50) nur mal sein Auto aufräumen und schwupps hielt er tausende Euro in seinen Händen. Doch wie kam es dazu?

Nun traf der ehrliche Finder im Beisein von BILD auf die Vor-Vorbesitzer seines Oldtimers und Eigentümer des Geldes – Siegfried (69) und Cordelia (61) Wittmann-Schulz.

Das Eigentümer-Ehepaar kam dafür extra drei Stunden aus dem Heidekreis (Niedersachsen) gefahren, seit mehr als vier Jahren der Lebensmittelpunkt der Göttinger.

Siegfried (69) und Cordelia (61) Wittmann-Schulz haben ihr Geld und Sparbuch zurück

Als Familie Wittmann-Schulz Göttingen den Rücken zukehrte, verkaufte sie mehrere Oldtimer an einen Händler. Einer davon: der weiße Renault 5 (Baujahr 1990). Unter dessen Fußmatte (rechts hinten) muss das Ehepaar vor dem Verkauf den Briefumschlag mit Bargeld und Sparbuch vergessen haben.

Wittmann-Schulz: „Ich habe die 5000 Euro abgehoben, wollte unserer Tochter damit ein Auto kaufen. Während des Umzugsstresses habe ich Sparbuch und Geld dann verlegt.“

Ein Jahr später kaufte Uwe Cechowitz den Oldtimer (Kaufpreis 1200 Euro), er ahnte nicht welch wertvolle Fracht sich darin befindet.

Unter der Fußmatte seines Renault 5 fand Uwe vier Jahre nach dem Kauf 5000 Euro und ein Sparbuch

Vorbesitzer Wittmann-Schulz: „All die Jahre habe ich mich gefragt, wo das Geld ist. Das hat mich schlaflose Nächte und viel Kopfzerbrechen gekostet. Ich habe sämtliche Kisten durchgeschaut, aber nie was gefunden.“ Als er nun vor wenigen Tagen von der Polizei den erlösenden Anruf bekam, war die Erleichterung groß: „Ich konnte es erst gar nicht glauben.“

Die Polizeioberkommissare Aaron Wedegärtner und Marius Werner übergaben die Fundsachen: „Es ist uns bei der hessischen Polizei eine Freude, dass wir so ehrliche Finder haben.“

Mit einem Teil des Geldes wollen die rüstigen Niedersachsen in den Urlaub, sobald es Corona zulässt. Aber nicht nur das: „Wir werden bald zum ersten Mal Großeltern, unser Enkelkind soll auch etwas von dem Geld bekommen.“

Nach der Abholung von Geld und Sparbuch bei der Polizei besuchte das Ehepaar Wittmann-Schulz den ehrlichen Finder Uwe Cechowitz. „Wir wollen uns persönlich bei ihm bedanken“, so das Ehepaar Wittmann-Schulz.

Neben den dankenden Worten zeigten sich die glücklichen Niedersachsen auch finanziell äußerst großzügig.

Das Ehepaar Littmann-Schulz hat sich bei dem ehrlichen Finder Uwe Cechowitz mit Blumen und 2210 Euro Finderlohn bedankt

Statt der gesetzlich festgeschriebenen drei Prozent Finderlohn (150 Euro für das Bargeld), zahlten sie dem ehrlichen Kasseler satte 2210 Euro: „Wir haben Glück gehabt, heute ist diese Ehrlichkeit nicht mehr selbstverständlich. Das muss großzügig belohnt werden.“

Auch Uwe Cechowitz zeigt sich überglücklich: „Mit solch einem großzügigen Finderlohn habe ich nicht gerechnet. Es sollte für uns alle doch selbstverständlich sein, so zu handeln wie ich.“

Was er mit dem Finderlohn machen will, weiß der Renault-Fan noch gar nicht genau: „Aber einen Teil werde ich bestimmt ins Auto stecken. Da ist einiges zu machen. Und es scheint ja ein echter Glücksbringer zu sein – den gilt es zu erhalten.“