Autokindersitz-Test: ADAC und Stiftung Warentest prüfen Sitze und Babyschalen

2022-09-10 10:22:22 By : Ms. Jay Wong

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Hohe Sicherheit gerade für die Kleinsten im Auto: Die Stiftung Warentest hat zusammen mit dem ADAC insgesamt 26 Kindersitze für Babys, Kleinkinder und Kinder getestet. Leider fallen einige Sitze mit Mängeln durch. Wir verraten, welche Modelle zu empfehlen sind.

Mit einer Babyschale, einem Kindersitz und der richtigen Befestigung ist der Nachwuchs auch bei einem Unfall geschützt. Für Neugeborene sind Babyschalen mit separater Basisstation die beste Wahl. Mit zunehmender Körpergröße muss bis zum zwölften Lebensjahr mindestens ein neuer Sitz her. Welche Modelle empfehlenswert und sicher sind, haben der ADAC und die Stiftung Warentest für die "test"-Ausgabe 06/2022 untersucht und ihren fortlaufenden Test um 26 Kindersitze ergänzt. Wir zeigen die Ergebnisse und Sieger des Autokindersitz-Tests.

Die Stiftung Warentest und der ADAC überprüfen regelmäßig Autokindersitze. Für die "test"-Ausgabe 06/2022 sind 26 Kindersitze hinzugekommen. Die Testmodelle reichen von kleinen Babyschalen für Neugeborene bis zu Autokindersitzen für Kinder bis 150 Zentimeter Körpergröße.

Die Sitze werden in den Kriterien Unfallsicherheit, Handhabung, Ergonomie und Schadstoffe untersucht. Das Herzstück ist ein Crashtest, bei dem ein Frontalaufprall und Seitenaufprall durchgeführt werden.

Vor allem die Babyschalen überzeugen im Test: Alle zehn untersuchten Modelle erreichen "gute" Gesamtnoten und überzeugen mit "sehr guter" oder "guter" Sicherheit bei Unfällen. Ganz vorn liegen in dieser Kategorie mit dem "test"-Qualitätsurteil "gut (1,7)" die Babyschale CabrioFix i-Size von Maxi-Cosi und ein Sitz von Cybex.

Erstmals ist ein Sitz für Kleinkind und Kind "sehr gut": Der Cybex Anoris T i-Size schneidet mit der Gesamtnote "sehr gut (1,5)" im Autokindersitz-Test am besten ab. Bei den Modellen für Baby und Kleinkinder liegt Hersteller Maxi-Cosi unter anderem mit dem Mica Pro Eco i-Size ganz vorn (Note "gut 2,1)"). Für größere Kinder ab ein Meter Körpergröße empfehlen die Prüfer den Kidfix M i-Size von Britax Römer ("gut (2,0)").

Während das "sehr gute" und die 15 "guten" Testergebnisse erfreulich sind, schneiden sechs Kindersitze nur mit "befriedigenden" Noten ab, was oftmals an der komplizierteren Bedienung liegt. Insgesamt vier Autokindersitze fallen im Test aufgrund von Mängeln bei der Unfallsicherheit oder aufgrund von Schadstoffen komplett durch.

Das Testergebnis: Mit dem "test"-Qualitätsurteil "gut (1,7)" liegt der Autokindersitz von Maxi-Cosi gemeinsam mit einem Modell von Cybex unter den zehn getesteten Babyschalen ganz vorn. Der Kindersitz bietet sehr gute Sicherheit bei Unfällen und ist einfach zu handhaben.

Produktdetails: Die Babyschale von Maxi-Cosi ist für Neugeborene zwischen 40 und 75 Zentimeter Größe und einem Gewicht von null bis zwölf Kilogramm geeignet. Die Schale wird im Auto mit der Isofix-Basiseinheit einfach per Klicksystem befestigt. Die Montage der Basis ist leicht und wird durch visuelle Anzeigen unterstützt.

Mit 3,2 Kilogramm Gewicht gehört das Modell zu den leichtesten Babyschalen. Zur Ausstattung gehören neben der Polsterung mit einer abnehmbaren Einlage und einem separaten Kissen als Kopfstütze ein gepolsterter 3-Punkt-Gurt sowie ein Sonnenverdeck mit UV-Schutz. Praktisch: Die Babyschale ist mit den meisten Kinderwagen von Maxi-Cosi kompatibel.

Das Testergebnis: Auf dem ersten Platz unter den Autokindersitzen für Baby und Kleinkinder landen mit der Gesamtnote "gut (2,1)" zwei Modelle des Herstellers Maxi-Cosi. Der Mica Pro Eco i-Size ist der preiswertere Sitz und überzeugt die Prüfer in allen Testpunkten mit guten bis sehr guten Ergebnissen.

Produktdetails: Dieser um 360 Grad drehbare Kindersitz kann laut Hersteller dank Sitzverkleinerer von der Geburt an bis zum vierten Lebensjahr verwendet werden. Er ist für Kinder zwischen 40 und 105 Zentimeter Größe und einem Körpergewicht von null bis 18 Kilogramm geeignet. Auch hier erfolgt die Befestigung mithilfe des Isofix-Systems. Die Basis gehört bei diesem Autokindersitz zum Lieferumfang – audiovisuelles Installationsfeedback unterstützt beim korrekten Einbau.

Der Sitz ist laut Hersteller besonders nachhaltig, denn er wird aus recycelten Materialien hergestellt. Er bietet ClimaFlow-Einsätze und atmungsaktive Stoffe sowie einen Fünf-Punkt-Sicherheitsgurt. Der Gurt ist genau wie die Kopfstütze höhenverstellbar. Für zusätzliche Sicherheit sorgen laut Hersteller die integrierte Seitenschutztechnologie sowie die 3-D-Aufpralldämpfung.

Das Testergebnis: Mit dem "test"-Qualitätsurteil "sehr gut (1,5)" schneidet dieses Modell von Cybex im Autokindersitz-Test des ADAC und der Stiftung Warentest am besten ab. Der Testsieger bietet wie die Babyschale von Maxi-Cosi sehr gute Sicherheit bei Unfällen und ist leicht zu handhaben.

Produktdetails: Dieses Modell von Cybex ist der erste Autokindersitz mit integriertem Ganzkörper-Airbag. Es eignet sich für Kinder ab 15 Monaten bis circa sechs Jahre beziehungsweise zwischen 76 und 115 Zentimeter Körpergröße und bis zu 21 Kilogramm Gewicht. Dafür sind der Fangkörper und die Kopfstütze stufenlos einstellbar und können so jedem Alter angepasst werden.

Wie der Kindersitz von Maxi-Cosi kommt er mit einer Isofix-Basis und ist leicht zu installieren: Der integrierte Sicherheitsassistent soll bei der Montage helfen. Via LED wird außerdem jederzeit der Status von Isofix, Stützfuß, Fangkörper und Batterie angezeigt, sodass Sie jederzeit wissen, ob Ihr Kind gesichert ist. Angeschnallt werden Kinder per Ein-Klick-System und damit besonders leicht.

Das Testergebnis: Für Kinder ab einem Meter Körpergröße ist der Sitz von Britax Römer zu empfehlen: Er liegt in dieser Kategorie mit der Gesamtnote "gut (2,0)" ganz vorn im Test. Bei der Unfallsicherheit, der Bedienung und der Ergonomie erreicht er gute Teilnoten.

Produktdetails: Der in Deutschland hergestellte Autositz von Britax Römer ist für Kinder zwischen 3,5 und zwölf Jahren, ein bis 1,50 Meter Körpergröße und 15 bis 36 Kilogramm Gewicht geeignet. Durch die verstellbare Kopfstütze wächst er quasi mit. Er ist besonders schlank, sodass sogar drei der Sitze auf die Rückbank vieler Autos passen.

Er kann anders als die anderen hier gezeigten Kindersitze nicht nur per Isofix-Verankerung befestigt werden, sondern auch ausschließlich mit dem Drei-Punkt-Gurt des Autos. Das ermöglicht einen einfachen Fahrzeugwechsel, wozu auch das geringe Gewicht von 6,5 Kilogramm beiträgt. Vor allem für Familien mit mehreren Wagen oder für den Besuch bei den Großeltern oder Freunden ist das praktisch.

Etwa drei Autositze brauchen Sie, bis Ihr Kind groß genug ist, um ganz ohne zusätzlichen Sitz mitfahren zu können. Viele Eltern greifen für Neugeborene auf eine praktische Babyschale zurück, die sich oftmals nicht nur im Auto, sondern auch in den Kinderwagen einsetzen lässt. Das gilt auch für die Babyschale CabrioFix i-Size von Maxi-Cosi. Etwas praktischer ist der nachhaltige Maxi-Cosi Mica Pro Eco i-Size, der inklusive Isofix-Basis kommt und nicht nur für Babys, sondern auch für Kleinkinder geeignet ist. Noch besser ist im Autokindersitz-Test der "sehr gute" Testsieger Cybex Anoris T i-Size für Kleinkinder und Kinder. Für größere Kinder empfehlen die Prüfer der Stiftung Warentest und des ADAC den Kidfix M i-Size von Britax Römer.

Für Kinder bis zwölf Jahre beziehungsweise 1,5 Meter Körpergröße gilt in Deutschland eine Kindersitzpflicht. Sie müssen also im Fahrzeug zusätzlich gesichert werden. Drei Normen für Autokindersitze sind laut ADAC und Stiftung Warentest derzeit zugelassen:

Die neueste Zulassungsnorm i-Size oder UN ECE Reg. 129 orientiert sich an der Körpergröße des Kindes und ist international in mehr als 60 Staaten gültig. Daneben sind auch die älteren Normen UN ECE Reg. 44/03 und 44/04 noch gültig. Bei ihnen werden Kindersitze in bindende Gewichtsklassen unterteilt, welche die Hersteller selbst festlegen können.

Bis zu einem Alter von 15 Monaten dürfen Babys und Kleinkinder dem ADAC zufolge nur in rückwärtsgerichteten Sitzen oder Babyschalen, die quer zur Fahrbahn eingebaut werden, transportiert werden. Laut dem Automobilclub ist das sogar bis zu einem Alter von zwei Jahren zu empfehlen.

Kindersitze werden nach Körpergröße und Gewichtsklasse eingeordnet. Für Neugeborene bis zu einem Alter von zwölf Monaten ist die Babyschale die richtige Wahl. Sie wird gegen die Fahrtrichtung am besten auf der Rückbank montiert. Nach den ersten zwölf Monaten empfiehlt sich der Wechsel auf einen mitwachsenden Kindersitz. Für die ersten Jahre ist bei den Modellen ein Fangkörper integriert, der das Kind optimal schützen soll. Sind die Kinder groß genug, bauen Sie den Autokindersitz um und nutzen den normalen Drei-Punkt-Gurt.

Bei Babyschalen ist eine zusätzliche Basisplatte empfehlenswert. Sie erhöht die Stabilität. Achten Sie zudem darauf, ob der Sitz möglicherweise mit Ihrem Kinderwagen kompatibel ist. So sparen Sie zusätzlich Geld. Ein Sonnenschutz ist ebenfalls praktisch.

Bei den größeren Kindersitzen sollten Sie auf eine höhenverstellbare Lehne achten, damit der Sitz lange Zeit verwendet werden kann und mitwächst. Mit dem Fangkörper haben Sie einen 2-in-1-Kindersitz, der vom Kindergarten bis zur Schulzeit ausreicht. Für eine einfache Handhabung ist ein integrierter Gurt sinnvoll. Bei der langen Nutzungszeit sollten Sie zudem darauf achten, dass der Bezug waschbar ist.

Isofix ist ein Standard zur Befestigung von Kindersitzen. Nahezu alle Autohersteller verbauen das System in ihren aktuellen Modellen. An den Sitzen sind dafür Befestigungsstreben vorhanden, in die Sie den Kindersitz einklicken. So ist der Kindersitz deutlich besser montiert als früher über den normalen Drei-Punkt-Gurt.

Grundsätzlich dürfen Sie einen Kindersitz auch vorn auf dem Beifahrersitz montieren, erklärt der ADAC. Doch auf der Rückbank sitzen Kinder sicherer. Das Problem am Beifahrersitz ist der Airbag. Bei rückwärtsgerichteten Babyschalen müssen Sie den Airbag vor der Montage unbedingt deaktivieren. Das geht jedoch nicht bei allen Fahrzeugen. Ist es nicht möglich, scheidet der vordere Sitzplatz aus. Bei großen Kindersitzen sollen Sie den Autositz so weit wie möglich nach hinten schieben und zudem prüfen, ob der Hersteller des Fahrzeugs oder des Kindersitzes weitere Hinweis dazu gibt. Der ADAC rät daher, Kindersitze nur in Ausnahmefällen auf dem Beifahrersitz zu nutzen.