Nah dran

2022-08-20 10:11:24 By : Ms. Jane He

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Der Genfer Autosalon hat sein seine Türen für uns geöffnet und wir tauchen nach den schönsten Perlen, die uns die Autoindustrie präsentiert. Dabei finden wir elektrisierende Supersportler, große Namen und neue Konzepte. Grundsätzlich ist der Salon in diesem Jahr keine Quelle neuer Ideen oder Brutstätte interessanter Inspirationen. Aber: Ein paar Lichtblicke sind dabei. Und die wollen wir Ihnen natürlich nicht vorenthalten. Hier kommen die luxuriösesten Neuheiten von dem Genfer Autosalon, Kuriositäten eingeschlossen. 

Lagonda? Da klingelt doch was im Hinterstübchen. Einst eine eigenständige Marke. Große Wagen haben sie gebaut, Luxus pur. Dann der Gigant aus den 80ern. Mit einer Figur, die jeden Rückspiegel sprengte. Was um Himmels Willen klebt mir denn da am Hintern? Diese Lagonda war ein besonderer Wagen und ist es noch heute. Mit Potenzial zum Sammlerobjekt, weil einzigartig. Innen wie außen. Und nun? Lagonda gehört zu Aston Martin und soll zur Luxus-SUV-Limousinen-Marke ausgebaut werden. Mit E-Antrieb und reichlich Lifestyle im Innenbereich. 2022 sollen wir mit dem „All Terrain Concept“ lautlos, stylish und ohne Abgase durch die Botanik stolzieren können. Wenn es bei diesem Layout bleibt, werden sich die Bäume nach uns umdrehen und die Tierkameras werden ganze Fotoserien automatisch ins Netz stellen. 

Da steht er. Ein recht puristischer, fast klassisch anmutender Sportwagen. Ohne viel Schnickschnack, dafür der Name. Piëch. Kein Ferdinand, nein Anton. Der Sohn des ehemaligen VW-Chefs, mit Master in Management in der Tasche und einigen Fachleuten an der Seite. Wohin die Reise geht? Ungewiss. Weil ein Auto allein zu wenig ist. Es braucht: Marketing, Vertrieb, Geduld und vor allem: Geld, viel Geld. In zwei Jahren soll eine ganze Modellfamilie bereitstehen. Wir drücken die Daumen und warten auf die erste Testfahrt. Drei Motoren sollen den Mark One antreiben, einer vorne mit 204 PS Leistung, zwei Synchronmotoren an der Hinterachse mit jeweils derselben Power. Ein Tempo-100-Sprint in 3,2 Sekunden und 250 km/h sind drin. 500 Kilometer soll der Akku ermöglichen. Nur ein paar Minuten soll der Schnellader zur Betankung brauchen. Soweit die Technik. Wie teuer der Sportler sein wird, ab wann produziert und geliefert werden soll, wer den Handel betreibt? Fragen über Fragen. Ein Preis steht schon im Raum: ca. 170.000 Euro. Und was Ferdinand davon hält, wollen wir wissen. Keine Antwort.

Der Speedtail ist in Genf keine Neuheit. Das 2-Millionen-Kapitel aus Woking ist ja schon ausverkauft. Auf der Kundenliste soll eine einzige Dame stehen. Männerauto? Wer weiß, wieviel Mädels ihren Jungs eine Kauforder per Nachricht aufs Handy geschickt haben. Egal, wir haben den Prototyp erlebt. Haben die Sitze getestet, uns vorgestellt, wie das wohl wäre, wenn man 407 km/h führe und in den beiden Sitzen, links und rechts leicht nach hinten versetzt, die Augen immer größer werden. Und wir haben unseren eigenen Speedtail gestaltet. Gold im Inneren, cooles Leder. Und wir haben mit Jo gesprochen, der Dame, die bei McLaren für Farben, Stoffe und alles, was einen McLaren zur optisch-haitischen Besonderheit macht zu Abend gegessen. Interessant und eine eigene Geschichte wert.

Ein Auto, das verzückt. Natürlich wegen seiner Strahlkraft, einmal der Name Pininfarina und dann das Design. Klar, klassisch und modern. Nach vorn weisend. Wir wissen, dass Ferrari und Pininfarina seit vielen Jahren Freunde sind. Alfa, Lancia und jede Menge andere große Marken ließen sich die Karosserie von Pininfarina zeichnen und teilweise auch bauen. Und nun steht in Genf ein eigener Pininfarina. Mit finanzieller Unterstützung des Partners Mahindra aus Indien. Man darf hoffen, dass aus diesem Konzept ein Auto wird, das man kaufen und fahren kann. Die Daten des Italieners mit dem Herz aus Zagreb, die E-Sportwagenbauer von Rimac waren beteiligt, klingen schon mal heftig. 1900 PS, 2300 Newtonmeter, 500 Kilometer Reichweite und 350 km/h. Die 100 km/h schafft er in weniger als zwei Sekunden. Der Preis: um die 2 Millionen Euro. Unser Gasfuß zuckt und wartet.

Nach dem 488 Pista kommt der F8 Tributo. Der Motor, na klar, ein V8 mit Turboaufladung. Was uns besonders gut gefällt, sind die vier runden Rückleuchten. Es strahlt die glorreiche Vergangenheit! Und sonst: Reichlich modernste Technik, Connectivity, cooles Interieur-Design, Fahreigenschaften á la Ferrari. Also blitzschnell und sehr italienisch. Die Musik aus den Endrohren, eine „Opera“. Was sonst. Hier gibt es noch einmal die Partitur zum Nachlesen: 720 PS, in 2,9 Sekunden geht es auf Tempo-100, 200 km/h sind in7,8 Sekunden erreicht, die Spitzengeschwindigkeit beträgt340 km/h. Der Preis ist noch nicht bekannt, dürfte aber jenseits der 200.000-Euro-Marke liegen.

No. 9, da klingelt es im Gedächtnis. Stichwort: „Blower“, also jener Rennwagen aus dem Hause Bentley, der die Siegesserie in Le Mans Ende der 1920er fortsetzen wollte, es aber leider nicht schaffen konnte. Der Kompressor sorgte damals für zu viele Ausfälle. Trotzdem ist der Begriff „Blower“ in Verbindung mit Bentley mehr als eine dicke Fußnote. Und die No. 9 war einer dieser Blower-Rennwagen, mit dem Tim Birken in Le Mans antrat. Das Sondermodell No. 9 basiert auf dem Bentley Continental, kommt mit W12-Twinturbo, 635 PS, 900 Nm. Um die Fertigung der 100 Stück kümmert sich Mulliner, die hauseigene Individualisierungsmarke. Eine besondere Ausstattung ist also Pflicht. Vorn in der Kühlermaske steht die große Neun. Im Innenraum sieht man edles Holz, die Belüftungszüge sind mit 18-karätigem Gold belegt, die Armaturentafel erinnert im Design an die wilden 1930er Jahre und man sitzt auf ausgewähltem Leder. Über Preis und Lieferdatum schweigt man sich noch aus. Aber der Continantel selbst startet erst bei 200.000 Euro. Die ersten Sammler werden schon in Crewe angerufen und bestellt haben. Wer mehr wissen will, kontaktiert seinen Dealer. (Auch interessant: Das sind aktuell die zehn teuersten Autos der Welt)

In Goodwood kennt man die Kundschaft sehr genau. Sie will das Besondere und auch wenn man hierzulande schon die Fahnen aus den Fenstern hängt, wenn ein Rolls-Royce vorbeifährt, es geht immer einen Schritt weiter beim Thema Individualisierung. Bei Rolls-Royce nennt man das Bespoke und das meint, dass der Kunde nahezu jeden Quadrat-Zentimeter in seinem Phantom nach eigenen Wünschen gestalten lassen kann. Ein Beispiel: der Ghost Black Badge für knapp 330.000 Euro. 

Hier in Genf stehen ein paar Bespiele dieser hohen Kunst. Denn es geht nicht nur um die Auswahl und Zusammenstellung, es geht auch um Handwerk. Und damit hat sich die britische Marke sicher einen großen Namen gemacht. Der Kunde aus Schottland ordert die Kofferraumauskleidung mit seinem Tartan, also dem Familien-eigenen Muster. Bestellt und geliefert. Deckel auf und die Heimat grüßt in feinstem Schotten-Karo. Well done.

Aus Schweden kommt natürlich wieder ein Überflieger. Eine Zahl: 480 und wir wissen, dass das nicht alles ist. 1662 PS braucht der Nordmann und die holt er sich aus dem V8 mit Turboaufladung. Das Spiel geht also weiter. Wer hat den Schnellsten. Es ist eine Rekordjagd. Die Urkunden hängen im Büro des Chefs. Die Fans jubeln. Die Kundschaft zückt die Kreditkarten. 125 Stück à drei Millionen Euro. Wo fahre ich 480 km/h? Auf einer Landebahn eines stillgelegten Flughafens. Auf einer gesperrten Autobahn oder in einfach in den Träumen. Man kann es und das reicht ja den meisten.

Das schwarze Auto oder feiner ausdrückt „La Voiture Noire“ dreht sich auf dem Teller wie eine schwarze Perle, die jeden Augenblick davonrasen möchte. In Molsheim hat man ein Einzelstück gebaut, das nicht nur spektakulär aussieht. Kraft und Saft hat der auf Chiron-Basis gebaute Wagen reichlich. Das Design soll an vergangene Zeiten erinnern und der Preis für das Einzelkind ist dann auch recht hoch. Angeblich ist der Wagen für flotte elf Millionen verkauft und war somit der teuerste Neuwagen je. Ein Sammler, klar. Die Gerüchteküche hat auch schon einen Namen ausgespuckt.

Die Italiener zeigen gleich zwei Premieren. Den Aventador SJV Roadster und den Huracán Evo Spyder. Beide Supersportler präsentieren ihre Muskeln und die haben reichlich Saft unter der Haube. Über 300 km/h ist Ehrensache. Der Huracán kostet mindestens 240.000 Euro, der offene Aventador wird nur 800 mal gebaut. 378.000 Euro werden fällig, plus Extras. Dafür kann man 350 km/h schnell sein, in unter drei Sekunden auf 100 flitzen. Wer offen fahren will, muss anhalten und die beiden Verdeckhälften im Kofferraum verstauen. Für beste Fahreigenschaften sorgen unter anderem speziell für diesen Wagen entwickelte Pirellis, die auf den schönen Namen „Pirelli P Zero Trofeo R“ hören. (Auch interessant: Diesen Lamborghini hat sich Kanye West maßfertigen lassen)

1898 in Spanien gegründet, ein schweizer Ingenieur mit Namen Marc Birkigt war dabei. Deshalb der Name Hispano-Suiza. Und nun steht auf dem Stand in Genf der Carmen. Die Leistungsdaten klingen bekannt. Unter drei Sekunden bis 100 km/h. 350 km/h schnell, 500 Kilometer Reichweite. Wir kennen das. Der Antrieb ist also elektrisch. Der Preis ist natürlich hoch, wir reden hier von 1,5 Millionen Euro plus Steuern. Und dann ist da noch die Firma Hispano Suiza Cars, S.L. aus Spanien und deren Model heißt Carmen. Der Name Carmen soll an die Tochter des Firmengründers von Hispanzo Suiza Cars erinnern. Über das Design kann man sich wundern. Vorn Hypercar der Neuzeit, gigantische Radhäuser und hinten Supercar der 30er Jahre. Das gute Stück ist über sieben Meter lang und soll auf langen Strecken seine Stärken besonders gut ausspielen können. Damit es keine Verwirrung gibt: Der Carmen hat nichts mit dem Maguari HS1 GTC zu tun, der auch unter der Marke Hispano-Suiza firmiert, die gehört aber zu dem österreichischen Designer Erwin Leo Himmel.

Für Sicherheit und Fahrspaß