Fußmatten gehören zu den unterschätztesten Wohnaccessoires. Jeder hat sie, jeder schaut regelmäßig beim Abstreifen der Schuhe darauf, und jeder braucht sie – besonders im feuchten Herbst und Winter. Daher ist es wichtig, beim Kauf auf ein paar Eigenschaften zu achten.
Für die einen sind sie Fußabtreter, andere betrachten sie als Dekoartikel und wechseln sie regelmäßig. Dabei werden langweilige Matten in Grau, Schwarz oder Braun laut Alexander Josef Pietrowski, Inhaber von Traummatten.de., tendenziell weniger gekauft. „Es wird immer Leute geben, die eine Türmatte allein wegen ihrer Funktionalität kaufen und nicht wegen ihres Designs“, so Pietrowski. Aber die Matten wurden generell in den letzten Jahren bunter, vielfältiger und individueller, kann er berichten. „Geometrische Muster, Tiermotive und Stadtansichten sind beliebt. Auch Sprüche.“ Aber unabhängig von der Optik: Worauf sollte man beim Kauf einer Fußmatte achten?
Lange gab es einen Trend hin zu individuellen Stücken, die etwas über den Besitzer aussagen. „Aber das ebbt ab, ist wohl vielen zu anstrengend. Zumal ja heutzutage alles individualisiert werden kann, von der Kaffeetasse bis zum Müsli“, vermutet Pietrowski.
Die meisten in Deutschland verkauften Fußmatten sind aus Kunststoff, ihre Rückseiten aus PVC oder Gummi. Aber Türmatten aus dem Naturmaterial Kokos sind ebenfalls gefragt – zumal auch bei diesen Produkten viele Kunden inzwischen auf Umweltfreundlichkeit achten.
Allerdings sollte man sich erkundigen, ob die Wunsch-Matte wirklich Produkt einer umweltfreundlichen Produktion unter fairen Bedingungen ist. Kokosmatten waren lange in Verruf, genau das nicht zu sein. Die Kokosmatten haben einen praktischen Vorteil: Die robusten Fasern bürsten die Sohlen ab.
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Diese Materialvariante gibt es zudem ebenfalls in vielen Ausführungen – „im natürlichen Look, aber auch in vielen verschiedenen Designs“, erklärt Ingo Buchmann von der Laupheimer Kokosweberei. Er rät, Kokosmatten erst hinter die erste Gebäudetür zu legen oder so, dass sie vor direkter Sonneneinstrahlung und Regen geschützt ist. Dann halte sich das Naturmaterial länger.
Bei feuchter Witterung treten die Materialeigenschaften der Matten stärker in den Vordergrund. Fußmatten sollten daher saugfähig sein und sich gut reinigen lassen. „Die meisten Fußmatten kann man ohne Probleme in die Waschmaschine stecken“, erklärt Pietrowski. Hier sollte man auf die Waschinformationen der Hersteller achten.
Kokosmatten kann man einfach ausklopfen, denn bei ihnen bleibt der grobe Schmutz auf der Oberfläche liegen und feine Teile werden von den Fasern aufgenommen. Trotzdem halten Kokosmatten nicht so lange wie Matten aus Kunststoff, alle zwei bis drei Jahren ist eine neue fällig.
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Beachten sollte man bei der Wahl auch die Schonung der Schuhe: „Es gibt zum Beispiel Matten mit Gitterrosten, die zwar den Schmutz von den Schuhen gut entfernen, für feine Lederschuhe aber Gift sind“, erklärt Claudia Schulz vom Deutschen Schuhinstitut in Offenbach. „Außerdem bleiben Stilettoabsätze von Highheels gern darin hängen und der Lederbezug wird beschädigt.“
Auch raue Kokosmatten und andere borstige Fasern können empfindlichen Schuhen schaden. „Am besten wäre es, zwei Matten vor die Tür zu legen: eine robuste, die den Schmutz abnimmt und einen weichen Teppichvlies für die feinen Schuhe“, findet Schulz.
Der Trend geht ohnehin zur Zweit- oder Drittmatte. Viele Menschen wechseln ihre Türmatten sogar je nach Jahreszeit. Im Frühjahr sind bunte, fröhliche Farbtöne beliebt, im Herbst eher dunklere. „Sogar weihnachtliche Motive gibt es, sie sind sehr beliebt“, berichtet Branchenkenner Pietrowski.